Dachausbau ist anspruchsvoller als man denkt

 

Spitzweg - Der arme Poet
So sollte ein Dachausbau nicht enden

Dachausbau ist anspruchsvoll

Auf was man bei der Wohnraumerweiterung achten muss

Der Ausbau des Dachgeschosses zum Wohnraum ist eine beliebte Art, die eigene Wohnfläche zu vergrößern ohne umziehen zu müssen. Hört sich ja auch einfach an: Dämmung zwischen die Sparren, Gipskarton an die Balken, streichen …. fertig. Und nache ein paar Monaten oder Jahren stellt man fest … das war nix.

Soll der Dachgeschossausbau zum Wohnraum funktionieren, so sind viele Dinge zu beachten, z. B.:

  1. Der Regen- und Windschutz von außen muss funktionieren. Regelgerechte Aufbauten kommen mit einer einfachen Ziegellage nicht aus. Es ist eine Unterspannbahn oder ein Unterdach vorzusehen, je nach Dachneigung gibt es hier zusätzliche Anforderungen. Das Bild vom armen Poeten von Spitzweg ist ja nicht das Ziel der Maßnahme
  2. Der Wärmeschutz ist sowohl für den Sommer als auch für den Winter so herzustellen, dass es Winter schön warm ist und im Sommer nicht zu warm wird. Das hängt zum einen von der Dicke der Dämmung ab, aber auch die Dämmstoffauswahl kann hier einen deutlichen Einfluss haben. Gewisse Dämmstoffe wie Polystyroldämmstoffe eignen sich als Zwischensparrendämmung aufgrund der geringen Anpassungsfähigkeit an das Holz nicht. Zudem ist die auch von Dachdeckern und Zimmerleuten beliebte Ausführung der Sparrenaufdopplung mit Zwischensparrendämmung unter dem Gesichtspunkt der Wärmebrückeausbildung durchaus kritisch zu sehen. Ebenso ist beim Einbau der Dachflächenfenster darauf zu achten, dass die Einstrahlung im Sommer draußen bleibt.
  3. Die Luftdichtigkeit und der richtige Aufbau der Konstruktion zur Vermeidung von Tauwasserausfall im Bauteilinneren sind wichtige Aspekte. Allgemein sollte in die Konstruktion weniger Wasserdampf eindringen können als heraus kann. Gleichzeitig sollte man aber sicherstellen, dass bei vorhandenem Tauwasser in der Konstruktion, dieses im Sommer auch wieder ausdiffundieren kann. Problematischer als der Eintrag von Feuchtigkeit durch Diffussion ist allerdings der Eintrag von Raumluftfeuchte durch Fehlstellen in der luftdichten Schicht in die Konstruktion. Schon kleine Lücken, Fehler, Unachtsamkeiten bei Verlegung der luftdichten Schicht können sich hier gravierend negativ auswirken. Als besondere Herausforderung stellen sich dabei die Anschlüsse an Kehlbalken und die Durchdringungen durch Entlüftungsrohre, Kabel etc. heraus. Eine funktionierende luftdichte Schicht muss sorgsam geplant sein.
  4. Auf die Ausbildung einer Installationsschicht ist zu achten. Da es große Probleme mit sich bringt, wenn die luftdichte Schicht durch nachträgliche Einbauten beschädigt wird, sollte man dies konstruktiv von vornherein vermeiden. Wenn z. B. später ein Downlight in die Dachschräge eingebaut werden soll, dann ist sowohl das Bohren des Lochs als auch die Hitzeentwicklung aus dem Betrieb der Leuchte gefährlich für die dahinter liegende Folie. In der Folge kann es zu erheblichen konstruktiven Schäden kommen, die teuer und aufwändig beseitigt werden müssen.
  5. Bei der Innenbekleidung des Dachs ist man prinzipiell frei, doch auch hier kann man es besser oder schlechter machen. Soll unter dem Dach geschlafen werden, so ist auf Oberflächen zu achten, die feuchtigkeitsausgleichend sind. Lackierte Holzbretter oder Laminatbekleidungen sind da eher ungünstig.

So ganz unkompliziert ist es also nicht. Zudem sind die Bauvorschriften einzuhalten. Entstehen Dachgauben, so sind diese bei der Unteren Bauaufsicht anzuzeigen und Mindestabstände zu Nachbarn einzuhalten. Ist der Umbau am Dach groß, ist u. U. ein Bauantrag zu stellen. Die Energieeinsparverordnung schreibt vor, wie gut mindestens gedämmt werden muss. Möchte man Fördergelder haben, so sind die technischen Mindestanforderungen der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) einzuhalten. Gerade die Fördergelder stellen eine interessante Finanzierung dar, allerdings muss man dafür auch etwas mehr als den gesetzlichen Mindeststandard erfüllen.

Förderprogramme der KfW

Wenn einem das alles zu kompliziert wird, dann sollte man einen Fachmann fragen. Wir stehen dafür gerne zur Verfügung. Durch unsere langjährige Erfahrung als Architekten, Energieberater, Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz kennen wir die Knackpunkte und Schwierigkeiten. Wir planen Ihren Dachausbau, fragen die Handwerker an und übernehmen die Bauüberwachung, damit Sie beruhigt Ihrer Tätigkeit nachgehen können und wissen, dass es gut wird.

Projektbeispiele von SCHNEEWEISS ARCHITEKTEN

 

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