Hohe Luftfeuchtigkeit durch Hausdämmung?

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Woher kommt der Wasserdampf – z. B. vom Kaffee kochen

Hohe Luftfeuchtigkeit durch Hausdämmung?

Wird der Feuchtigkeitstransport durch die Wände so stark minimiert, dass die Luftfeuchtigkeit ansteigt?

In einer groß angelegten Kampagne wurden durch Zeitungen wie Die Welt, Spiegel, Stern u. a. die Sinnhaftigkeit der Wärmedämmung von Gebäuden in Frage gestellt. In einer lockeren Serie wollen wir die einzelnen Punkte nach und nach beleuchten. Heute: Wärmedämmung verhindert den Feuchtigkeitsaustausch durch die Wand.

„Dämmung verhindert den Feuchtetransport durch die Wand!“. Dies behaupten Dämmgegner oft und gerne. In der Folge befürchten sie Schimmel in der Wohnung. Ist dies so? Formal ist das richtig. Der Feuchteabtransport durch die Wand wird bei gedämmten Häusern auf 50 % und weniger reduziert im Vergleich zum ungedämmten Zustand. „Das ist allerdings die falsche Bezugsgröße“, betont Architekt und Energieberater Reinhard Schneeweiß. Die Feuchtequellen im Haus sind Mensch, Tier, Pflanzen, Kochen, Waschen, Spülen etc. Da kommen schnell 2 bis 3 Liter Wasser pro Person am Tag zusammen. Auch bei ungedämmten Häusern kann diese Menge Wasser nicht über die Wände nach außen diffundieren, betont Schneeweiß. Würde man sich darauf verlassen, würde nach kurzer Zeit das Wasser die Wände herunterlaufen. (Dies passiert in der Realität meistens nicht, da ungedämmte Häuser meist auch schlecht eingebaute bzw. schließende Fenster haben, die durch die Luftinfiltration für einen permanenten Luftaustausch sorgen.) Tatsächlich kann der Feuchteabtransport durch die ungedämmten Wände nur ca. 10% der in den Wohnung anfallenden Feuchte „entsorgen“. Die restlichen 90% müssen durch konsequentes Lüften abtransportiert werden. „Entscheidend für die Wohnraumhygiene ist also das Lüften, nicht der Feuchteabtransport der Wand“, betont Schneeweiß. Und diese Lüftungsnotwendigkeit verändert sich nicht, wenn ein paar Prozent mehr Feuchtigkeit weggelüftet werden müssen. Ganz entscheidend für die Schimmelbildung ist aber die Temperatur der Wandoberflächen. „Und diese wird durch Dämmung deutlich erhöht. Das Schimmelrisiko einer gedämmten Wand ist also geringer als bei einer ungedämmten Wand“, erklärt der Architekt Schneeweiß.

Wer sich neutral, sachlich kompetent und ohne wirtschaftliche Eigeninteressen informieren lassen möchte, sollte eines der vielen Beratungsangebote von SCHNEEWEISS ARCHITEKTEN in Anspruch nehmen. Hier erhält man alle Informationen, die man braucht, um sich richtig zu entscheiden.

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2 thoughts on “Hohe Luftfeuchtigkeit durch Hausdämmung?”

  1. Hallo Herr Schneeweisss,
    ich möchte eine Aufdachdämmung auf unser Haus aufbringen.Da ich auch gleich eine Deckensanierung des Dachgeschosses mit mache meint unser Dachdecker,ich brauche keine Dampfbremse innen anbringen da sie auf aussen drauf kommt.Ist das auch wirklich richtg?
    E.Müller

    1. Sehr geehrter Herr Müller,
      bitte haben Sie Verständnis, dass über den Blog keine fachtechnische Beratung für den Einzelfall stattfinden kann. Es handelt sich hierbei um Ingenieursleistungen, die entsprechend honoriert werden müssen. Ohne genaue Kenntnis des Dachaufbaus und der Maßnahme ist keine fachtechnische Beurteilung möglich.
      Mit besten Grüßen
      Reinhard Schneeweiß

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