2023 – Strom- und Gaspreisbremse – trotzdem wechseln?

Die Bundesregierung hat das große Füllhorn ausgeschüttet. Der Gaspreis wird auf 12 Ct/kWh gedeckelt und der Strompreis auf 40 Ct/kWh. Bei Fernwärme ist die Obergrenze mit 9,5 Ct/kWh festgelegt. Das Ganze gilt immer für 80% des zugrundeliegenden Verbrauchs des Vorjahres. Da kann es dem Endkunden theoretisch egal sein, was der Versorger tatsächlich für Preise aufruft. Wirklich? Die Antwort ist klar: Nein.

Zum einen zählt der gedeckelte Preis nur für 80% des Energieverbrauchs. Der Rest wird mit den teilweise deutlich teureren Preisen des Versorgers bezahlt. Und das kann dann recht teuer werden. Wenn der Versorger z. B. einen Strompreis von 57 Ct/kWh aufruft, dann werden die letzen 20 % sehr, sehr teuer…

Zum anderen muss man sich fragen, ob diese hohen Preise, die die Versorger aufrufen, heute noch gerechtfertigt sind und ob hier nicht Vater Staat unser Steuergeld den Versorgern in den Rachen schmeißt. Die Differenz zwischen diesen Phantasiepreisen der Versorger und der Deckelung, das bezahlen wir Steuerzahler.

Letzlich muss man feststellen, dass es inzwischen wieder viele Anbieter auf dem freien Markt gibt, die mit Preisgarantie und ohne Knebelverträge deutlich günstigere Preise anbieten als die aktuellen Deckelungen. Damit spart man Geld und verhindert, dass sinnlos Steuergeld zur Gewinnmaximierung der Versorger verpulvert wird.

Unsere Empfehlung ist also eindeutig: Wechseln Sie jetzt. Beraten lassen können Sie sich hierzu z. B. bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale – deutschlandweit.

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3 thoughts on “2023 – Strom- und Gaspreisbremse – trotzdem wechseln?”

  1. Noch eine vorsichtige Entwarnung meinerseits: Sollte jemand noch lange an seinen Gasanbieter gebunden sein, und das zu Mondarbeitspreisen, dem sei folgendes gesagt: Grundlage für die Gaspreisbremse ist die Verbrauchsprognose vom September 2022. Das ist (in der Regel) der Vorjahresverbrauch, in dem Fall von 2021. Da das Jahr 2021 deutlich kühler war als 2022, sind die Prognosewerte entsprechend hoch. Heißt: Sollte 2023 kein Jahrhundertwinter kommen, werden die meisten Kunden das Kontingent von 80% gar nicht ausschöpfen, heißt bei der Jahresendabrechnung nicht über 12 Cent pro Kilowattstunde. Zumindest aus Verbrauchersicht ein kleiner Lichtblick. Viele Grüße, Michael Dubiel

    1. Hallo Michael, es freut mich, dass du offensichtlich zu den regelmäßigen Lesern hier gehörst. Der Hinweis ist korrekt und ist aus Verbrauchersicht sicherlich beruhigend, aus Steuerzahlersicht insgesamt eher nicht. 🙂

  2. Hallo Reinhard, erwischt! 🙂 Ich lese regelmäßig und gerne deine Beiträge! Im Gegensatz zu anderen Kollegen beleuchtest du die Dinge aus allen Perspektiven und hinterfragst kritisch, ob denn die Dinge so Sinn machen wie sie beschlossen wurden (z.B. Thema Wärmepumpen = CO2 frei!?, wo soll der ganze regenerative Strom herkommen? etc.pp). Ich werde auch nicht müde die Dinge immer wieder anzusprechen und aufzuklären, zumindest was meinen Bereich angeht.

    Neben meinen Lieblingsthemen Heizen und Lüften, finde ich auch die Themen rund um das nachträgliches Dämmen von Gebäuden sehr spannend. Gerade der Saarländer neigt beim Thema „selfmade“ oftmals an chronischer Selbstüberschätzung. Gerade beim Thema Dämmung erfolgt oftmals ein Eingriff in die Bauphysik mit teilweise katastrophalen Folgen. So, jetzt habe ich deinen Kommentarbereich genug geflutet 🙂
    Will sagen: Weiter so! Liebe Grüße, Michael

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