Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerk – Sonne für jedermensch

Steckersolargeräte machen Spaß und rechnen sich, heißt es. Am überzeugendsten sind immer die eigenen Erfahrungen. Also habe ich mir Anfang 2024 ein „Balkonkraftwerk“ gekauft. Die Daten:

  • 2 PV Modukle Canadian Solar Monokristallin 410 Wp
  • Ecotech Wechselrichter 600 W, softwaremäßig auf 800 W umschaltbar
  • Anschlusskabel
  • Flachdachaufständerung für das Garagendach

Montage

Montiert habe ich die Lage auf meinem Garagendach, das eine geringe Neigung Richtung Osten hat. Die Aufständerung hat ebenfalls eine geringe Neigung, so dass sich insgesamt eine geringe Süd-Ost-Neigung der Anlage ergibt. Die Installation war recht einfach. Nach 1,5 h war alles auf dem Dach und das lange Kabel vom Wechselrichter in der Steckdose eingesteckt.

800 W Steckersolargerät auf Garagendach
800 W Steckersolargerät auf Garagendach

 

Betrieb

Die Anlage wurde am 27.1.2025 in Betrieb genommen und dann habe ich mehr oder weniger regelmäßig protokolliert, was passiert. Das ist das Ergebnis über das Jahr 2024:

Stromverbrauch - Stromerzeugung - Eigennutzung PV 2024
Stromverbrauch – Stromerzeugung – Eigennutzung PV 2024

Es ist sehr schön zu sehen, dass je höher der Ertrag der PV-Anlage, desto höher ist auch die Eigennutzung. Allerdings sinkt der prozentuale Anteil bei höherem PV-Ertrag. Das heißt, dass die Anlage tendenziell „zu viel“ erzeugt für die direkte Eigenverwendung. Wie viel man von dem erzeugten Strom tatsächlich selbst nutzen kann, hängt zudem auch vom Verbrauch ab. Sinkt der Verbrauch, sinkt auch der absolute Wert der Eigennutzung.

Ergebnisse

Da stellt sich die Frage: Rechnet sich das?

Die Ausgaben für die Gesamtanlage inklusive Montageelemente betrug 670,94 €. Das bekommt man heute deutlich günstiger. Aber für meine Anlage muss ich natürlich mit diesen Werten rechnen.

Was ist also das Jahresergebnis in finanzieller Hinsicht? Der Betrag für die ersparten Kilowattstunden hängt natürlich wesentlich davon ab, was man für einen Stromvertrag hat. Aus der Corona-Zeit war der Strompreis am Anfang noch bei 35,63 Ct/kWh und ab 1.9.2024 habe ich gewechselt, so dass danach der Strompreis bei 27,66 Ct/kWh lag. (Ein günstigerer Strompreis verschlechtert natürlich die Amortisationszeit 🙂 Trotzdem ist es insgesamt sinnvoll, regelmäßig zu wechseln.)

Die Ergebnisse für das Jahr 2024:

  • Das Steckersolargerät/Balkonkraftwerk erzeugte 687,36 kWh
  • Selbstgenutzter PV-Strom aus dem Steckersolargerät: 376,36 kWh (54,8 %)
  • Einspeisung in das öffentliche Netz: 311 kWh (45,2%)
  • finanzieller Vorteil: 127,79 €
  • Das ergibt eine rechnerische Amortisationszeit von 5,25 Jahren

Mit dem höheren Strompreis aus dem Anfang des Jahres wäre die Ersparnis höher gewesen und die Amortisationszeit entsprechend kürzer. Anlagen von heute sind deutlich billiger und dementsprechend ist auch da die Amortisationszeit wiederum kürzer.

Speicher?

Was folgt aus der relativ hohen Einspeisequote von 45 %? Im wesentlichen, dass die Anlage etwas zu groß ist für meinen Stromverbrauch. Aber mir ist das egal. Ich verschenke den Strom gerne, denn so steigt der regenerative Anteil vom Strom im Netz. Durch einen Speicher könnte man natürlich den Anteil an selbst genutzten Strom erhöhen. Ich habe das für einen Stromspeicher von 2 kWh finanziell simuliert. Für meine Anlage würde ein 2 kWh Speicher aktuell ca 819 € kosten. Dadurch würde sich die Amortisationszeit nicht verbessern, sondern etwas verschlechtern. D. h., der Strom aus der Anlage wird teurer. Mit den ermittelten Werten liegt der Preis je kWh bei ca 17,8 Ct und mit Speicher bei 18,7 Ct. Das ist also immer noch deutlich günstiger als der Netzbezug von Strom. Im Moment habe ich allerdings davon abgesehen, mir einen Speicher zu kaufen, da demnächst eine Wärmepumpe unser Haus heizen wird.

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