Geht das nicht auch günstiger?
Bauen ist teuer geworden. Gerade in den Vorgesprächen zu Projekten erschrecken unsere Kunden, wenn man sie mit der Realität konfrontiert. Das tun wir nicht gerne, aber es ist nichts schlimmer, als wenn während der Bauphase das Geld ausgeht, weil man von zu optimistischen Voraussetzungen ausgegangen ist.
Folgende Grafik zeigt eindrücklich, dass in den letzten Jahren die Baukosten um ca 40% gestiegen sind. Wenn Wohnraum in kleinen Einheiten wie Reihenhäusern oder Doppelhäusern 2020 für 2500 €/m² gebaut werden konnte, dann kostet dieser heute gem. nachfolgender Grafik nun knapp 3400 €/m². Darauf haben wir als Architekten keinen Einfluss, und wie sich das entwickelt, können wir leider auch nicht sagen. Gem. Grafik scheint sich das hohe Niveau zu stabilisieren und evtl. leicht rückläufig zu sein. Aber es ist ziemlich klar: Auf das Niveau von 2020 wird es nicht mehr fallen.
Quelle: BKI – Baupreisindex
Wie ein Bericht von tageschau.de aufzeigt, oder auch einer von Stern.de, so ist es so, dass es im Verhältnis zum Einkommen in den letzten 30 Jahren nicht wirklich teurer geworden ist, sich ein Haus zu bauen. Es ist also bis vor 3 Jahren eigentlich immer günstiger geworden, sich ein Haus zu kaufen oder zu bauen. So stimmt also beides. Es ist im kurzfristigen Vergleich unglaublich teuer geworden und im langfristigen Vergleich immer noch billiger. Was sich allerdings verändert hat, ist die Bereitschaft zu Verzicht für das Eigenheim an anderer Stelle und die Ansprüche an den zu bauenden Wohnraum in Ausstattung und Größe, sind größer geworden. Und so bleibt die schlichte Erkenntnis: Am billigsten ist der Wohnfläche, die man nicht baut. Wenn man seine Vorstellungen auf 160 m² statt auf 200 m² realisieren kann, so gibt man so ca 135 Tsd € weniger aus. Und ökologischer ist es aufgrund der geringeren Ressourcenverbrauchs bei Erstellung und Betrieb auch.