2-fach oder 3-fach-Wärmeschutzverglasung

Fenster, Vorhang, Sonnenschutz
in Altbauten werden oft Fenster mit 2-fach-Wärmeschutzverglasung eingebaut
(c) Schneeweiß

 

Neue Fenster mit 2-fach- oder 3-fach-Wärmeschutzverglasung im Altbau?

Da erreichte mich kürzlich erneut die Mitteilung eines Schreiners, ob es für den Kunden bei den angebotenen Fenstern Förderung gäbe? Es handelte sich um Holzfenster mit 2-fach-Wärmeschutz-Verglasung. Da kann man pauschal sagen: Nein, da gibt es keine Förderung. Denn das Hauptkriterium (Stand November 2023) ist ein Uw-Wert von maximal 0,95 W/m²K. Dieses Förderkriterium wird mit einem Fenster mit 2-fach-Wärmeschutzverglasung nicht erreicht. Ich habe dem Schreiner empfohlen, dem Kunden ein Fenster mit 3-fach-Wärmeschutzverglasung anzubieten. Desweiteren muss, um Förderung zu erhalten, eine Energie-Effizienz-Experte oder -Expertin eingebunden werden. Leztere/r wird auch gefördert, und zwar zu aktuell 50%.

Der Schreiner war nicht zufrieden. Aber es ist doch ein unsanierter Altbau! Muss man da nicht mit Schimmelbildung rechnen. Ich habe dazu bereits einen Blog-Artikel geschrieben, in dem ich auf die Dinge aus anderer Sicht eingegangen bin. In diesem etwas älteren Artikel wird darauf hingewiesen, dass es Förderung nur gibt, wenn das Fenster in einer Wand sitzt, die besser ist als das Fenster. Das ist heute zum Glück nicht mehr so.

Doch wie ist das nun im Altbau?

Das Fenster mit 2-fach-Wärmeschutz-Verglasung ist mit einem Uw-Wert von 1,2 W/m²K wohl gleich gut oder sogar besser als das ungedämmte Mauerwerk eines Gebäudes aus den 1950er bis 1970er Jahren. Damit tritt der unterstellte Effekt, dass Feuchtigkeit zuerst am Fenster kondensiert und damit sichtbar wird, sowieso schon nicht auf. Bzw. wenn Feuchtigkeit am Fenster kondensiert, dann kondensierte sie vorher schon in den Gebäudekanten, die aufgrund der geometrischen Wärmebrücke immer eine tiefere Temperatur aufweisen. Desweiteren wird auch das 2-fach-verglaste Fenster dicht eingebaut, d. h., dass die verminderte Infiltration (Undichtigkeit des Einbaus) auch hier bereits greift. In Summe bedeutet das, dass die bauphysikalischen Probleme bei Einbau eines 2-fach-verglasten Fensters nicht geringer sind als beim Einbau eines 3-fach-verglasten Fensters. Was aber definitiv der Fall ist: Der Energieverbrauch ist über die nächsten 30 Jahre höher, wenn man ein Fenster mit 2-fach-Wärmeschutzverglasung einbaut. Vor dem Hintergrund, dass eventuell noch später die Wand gedämmt wird, ist das dann doppelt ärgerlich, da die nicht optimalen Fenster dann in der sehr gut gedämmten Wand verbleiben…

Unter Umständen sind zusätzliche Maßnahmen beim Einbau der besseren Fenster nötig. Das hängt von einigen Faktoren ab. Das muss in jedem Einzelfall durch den Energieberater vor Ort geklärt werden.

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