Was kann Architektur für besseres Lernen an Schulen leisten?
Nein, ich will hier nicht über Ästhetik reden, sondern über handfeste bauliche, funktionale Dinge, die Schülern und Lehrern heutzutage das Leben schwer machen.
Das erste Thema für heute ist Lärm:
Das normale Klassenzimmer besteht aus einem harten Boden, harten Wandoberflächen und in den Altbauten aus einer harten Deckenfläche. Sprich: es gibt keine Flächen, die den Schall schlucken. Jedes akustische Geräusch wird von allen Flächen reflektiert und dementsprechend laut ist es in den Räumen.
Was macht das mit den Schülern? Zum einen ist es schwer, sich in einer solchen Umgebung zu konzentrieren. Das ist anstrengend und nach kurzer Zeit gibt man es auf. Der Schüler wird selber unruhig und verstärkt damit den Lärmpegel. So schaukelt sich der Lärm immer mehr nach oben.
Und der Lehrer? Zum einen ist die Sprachverständlichkeit in solchen Räumen schlecht. Das heißt, der Lehrer wird buchstäblich nicht verstanden. Die Störgeräusche der Schüler durch Flüstern, Tasche ein- und ausräumen, Stuhl wippen kommen über Gebühr beim Lehrer an, so dass er (berechtigt) denkt, lauter sprechen zu müssen. Das ist anstrengend und belastet die Stimme. Diese Anstrengung geht auch auf das Wohlbefinden. Die Gelassenheit sinkt, die Genervtheit steigt. Die Qualität des Unterrichts leidet.
Daran kann man etwas ändern. Das ist nicht schwer. Und das schöne daran. Nach den Investitionskosten gibt es keine Personalfolgekosten und die nachfolgenden Schüler- und Lehrergenerationen haben auch noch was davon. So sieht Verbesserung des Bildungssystems aus.