Ist Wärmedämmung schuld an Veralgung der Fassaden?

Dämmung allein ist keine Ursache für Algen- und Pilzbefall
Haus mit gedämmten und ungedämmten Außenwänden – an beiden Oberflächen kommt es zu Algen- und Pilzbefall

Algen und Pilze auf Wärmedämmverbundsystemen?

Ist die Wärmedämmung Schuld an dem biologischen Befall der Fassaden?

„Kaum gedämmt, schon veralgt!“, warnen Dämmgegner. In der Tat sind auf den Fassaden der Häuser zunehmen Algen- und Pilzbildung zu beobachten. Was aber hat das mit der Dämmung der Häuser zu tun? „Durch die Dämmung sinkt die Oberflächentemperatur der Wände am Übergang zur Außenluft stark ab“, erklärt Architekt und Energieberater Reinhard Schneeweiß. Dadurch sinkt auch die Möglichkeit, dass Feuchtigkeit verdunstet. Wenn nun Feuchtigkeit oder Wasser längere Zeit auf der Fassade stehen bleibt bzw. an dieser anhaftet, so entsteht zusammen mit Staub ein idealer Nährboden für Algen und Pilze. Insbesondere Nordfassaden sind hiervon stark betroffen, weiß Schneeweiß zu berichten. Dieser Umstand hat aber zunächst nichts speziell mit Wärmedämmverbundsystemen zu tun. Die gleichen Probleme treten bei kalten, vorgehängten Fassaden oder bei innen gedämmten Fassaden auf. Auch monolithische Außenwände mit sehr guter Wärmedämmung haben dieses Problem der niedrigen Oberflächentemperaturen mit Algenbildung. Bei Wärmedämmverbundsystemen kommt allerdings hinzu, dass die Putzschicht recht dünn ist und daher zum einen die Aufnahmefähigkeit für Feuchtigkeit und die gespeicherte Wärmemenge relativ klein sind. Dies ist in der Tat eine Verschlechterung der Ausgangsbasis und kann die Anfälligkeit für Algen und Pilze fördern.

Gegen den Algen- und Pilzbefall gibt es momentan zwei Lösungsansätze: „Die eine Philosophie setzt auf Gift in Putz und Farbe, die andere auf hygrophile, dickschichtige, diffussionsoffene Außenputze“, berichtet Schneeweiß. Das Gift funktioniert für einige Jahre, danach ist der Anstrich zu erneuern. Dies belastet die Umwelt und das Grundwasser zunehmend. Für die Alternative sprechen viele Argumente, doch ist diese Ausführung noch in der fachlichen Diskussion. Insbesondere sind hierfür relativ dicke Putzstärken erforderlich, die manchmal den Zulassungen der Wärmedämmverbundsystemen widersprechen. Es gibt aber noch andere Ursachen bzw. verstärkende Faktoren für die Algenbildung auf Fassaden. Dies kann z. B. die Nähe zu einem Baumbestand oder einem See mit regelmäßiger Nebelbildung sein. Auch ein falsches Lüftungsverhalten durch permanentes Kipplüften kann Algen und Schimmel an Fassaden entstehen lassen.

Kipplüften provoziert Schimmel
Kipplüften lässt Schimmel an Fenstersturz entstehen

Es zeigt auf, dass auch hier die kompetente Beratung vor Ausführung durch den Energieberater und Architekten entscheidend helfen kann, Schäden zu vermeiden.

Wer sich neutral, sachlich kompetent und ohne wirtschaftliche Eigeninteressen informieren lassen möchte, sollte eines der vielen Beratungsangebote von SCHNEEWEISS ARCHITEKTEN in Anspruch nehmen. Hier erhält man alle Informationen, die man braucht, um sich richtig zu entscheiden.

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