erfolgreich bauen

Bauherr Architek und Handwerk tragen eine gemeinsame Verantwortung für das Gelingen des Bauwerks
Bauherr Architek und Handwerk tragen eine gemeinsame Verantwortung für das Gelingen des Bauwerks

Erfolgreich bauen geht nur gemeinsam

Architekten, Handwerker und Bauherren müssen im fairen Umgang miteinander ein gemeinsames Ziel verfolgen

Sofern für einen bestimmten Menschen oder eine bestimmte Firma gebaut wird, ist jedes Gebäude ein Unikat. Es wird von den Wünschen und Vorstellungen des zukünftigen Nutzers bestimmt. So individuell wie der Nutzer, so individuell das Gebäude.
Das ist schön. Und damit fangen die Herausforderungen an. Es gibt keine vorgefertigten Lösungen. Sowohl der Entwurf in Funktion und Gestaltung als auch die Ausführung in Funktion, Gestaltung und Technik müssen diesen individuellen Ansprüchen entsprechen. Es gibt dafür im Gesamten keine Blaupause, einzelne Teile mögen sich wiederholen mit anderen Bauaufgaben, doch das Ganze und die Zusammenhänge der Einzelteile sind immer neu. Selbst ganz gleiche Gebäude stehen an verschiedenen Orten, auf die sowohl gestalterisch als auch konstruktiv reagiert werden muss. Was an Ort A richtig ist, ist es an Ort B in der Regel nicht.

Die Aufgabe des Architekten ist es, diese sich immer wieder verändernden Anforderungen zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zu bringen. Für gelungen gestaltete Architektur reicht es nicht, Einzelteile irgendwie zusammenzufügen. Das Besondere entsteht erst, wenn diese „Einzelteile“ zusammen mehr ergeben als ihre Summe. Die Aufgabe des Bauherrn ist, diese gedankliche Leistungen zu unterstützen, indem er selbst sich klar wird, was für ihn wichtig ist. Hier ist viel Kommunikation nötig und wichtig. Und der Wert dieser gedanklichen Leistung ist nicht hoch genug einzuschätzen, werden hier doch die Fundamente für alles weitere gelegt. Vorsicht ist hier allerdings geboten bei den allzu schnell präsentierten 3D-Animationen. Hier wird nicht selten durch bunte Bildchen über prinzipielle Mängel hinweggetäuscht. Es sieht ja „gut“ aus, und bunt ist es auch. Dass man nirgendwo Schrankflächen hat, dass man durchs Wohnzimmer in den Keller geht, und  anderes mehr, kann man auf den bunten Bildchen nicht erkennen.

Damit aus der Idee dann aber auch funktionierende Realität werden kann, die die Gestaltungsabsicht im Auge behält, muss die Qualifikation des Architekten auch darin liegen, das Gebäude so zu konstruieren, dass das Detail zum Ganzen passt. Plumpe Details können den schönsten Entwurf zerstören. Schöne Details machen aus einem schlechten Entwurf aber noch kein super Haus. 08/15-Lösungen sind hier fehl am Platz und trotzdem sind die technischen Anforderungen natürlich einzuhalten. Auch ein Detail muss beides können: Es muss gut aussehen und funktionieren. Das Wissen und das Verständnis um die Bautechnik, die Haustechnik, die Anforderungen des Wärme- und Schallschutzes und vieles mehr sind entscheidend, um aus einem guten Entwurf auch ein funktionales Gebäude zu machen. Das sind alles Dinge, die sich nicht von selbst klären. Wenn hier nicht frühzeitig die richtigen Weichen gestellt werden, so ist es bereits zu spät. Auch in diesem Planungsabschnitt ist die Kommunikation zwischen Architekt und Bauherr essentiell. Welche Qualität an Wärmeschutz wird gewünscht? Was sind die Vorteile, wenn man mehr macht? Wie wichtig ist es dem Bauherrn, dass er in seinem Schlafzimmer tatsächlich Ruhe hat, wenn er die Tür zu macht? Was sind die Vor- und Nachteile einer Lüftungsanlage? Und nicht zuletzt auch die Frage nach Oberflächen, Materialien und Ausstattungsqualität der Räume. Hier kommt dem Architekten die Aufgabe zu, Vorschläge zu unterbreiten und die Alternativen so zu erklären, dass der Bauherr sich entscheiden kann. Dem Bauherrn kommt die Rolle zu, seine finanziellen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen und sich zu entscheiden. Das klingt banal, ist aber anstrengender und schwieriger als manch einer sich vorher vorstellt.

Doch damit ist das Haus noch lange nicht fertig. Denn gebaut wird das Gebäude nicht vom Architekten. Gebaut wird es von Handwerkern. Und diesen kommt eine große Verantwortung zu. Mit ihrer Erfahrung sind sie zum einen die kritischen Begleiter und sollen und müssen die Vorstellungen des Architekten in Frage stellen. Denn sie sollen es ja bauen und dafür gerade stehen, dass es auch funktioniert. Zum anderen sollen sie aber auch die gestalterische Absicht erkennen und diese umsetzen. Aussagen wie „Das haben wir noch nie so gemacht“ helfen da nicht weiter. Leider ist auch festzustellen, dass Details und Pläne geflissentlich von Handwerkern ignoriert werden. Statt dessen werden dann Ausführungen gewählt mit der Begründung „Das haben wir schon immer so gemacht.“ Auch das ist dem Gesamtkonzept eines Gebäudes nicht zuträglich. An diesen Beispielen sieht man, wie schwierig und komplex die Umsetzung einer noch so guten Planung in bauliche Realität ist. Wenn bei den ausführenden Firmen kein Verständnis für das Gesamtziel besteht und man sich diesem nicht verpflichtet fühlt, so scheitert die Baustelle schon im Ansatz. Das heißt, ein qualifizierter Handwerker muss mehr können als nur sein Handwerk. Er muss auch Interesse und Verständnis für das Gesamtziel haben und hier seinen Beitrag konstruktiv beisteuern wollen.

Doch auch der Bauherr spielt eine wichtige Rolle. Da man engagierte und qualifizierte Handwerker zum Gelingen einer Baustelle braucht, kann das Entscheidungskriterium für einen Auftrag nicht allein der Preis sein. John Ruskin (1819-1900) hat dies bereits vor über 100 Jahren treffend zusammengefasst:

„Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen, und etwas billiger verkaufen könnte. Die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter zu wenig zu bezahlen. Wer zu viel bezahlt, verliert etwas Geld, das ist alles. Wer dagegen zu wenig bezahlt, verliert oft alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Leistung zu erhalten. Derjenige, der das niedrigste Angebot annimmt, muss für das Risiko, das er eingeht, etwas hinzurechnen. Wer das kann, hat auch Geld genug, um für Besonderes etwas mehr zu bezahlen.“

Die Rolle des Architekten in der Bauausführung ist die Bauüberwachung und Koordination. Er muss dafür sorgen, dass alles informiert sind, dass die Bauabläufe ineinandergreifen, dass auf der Baustelle auch das entsteht, was bestellt wurde. Damit diese Kontrolltätigkeit auch funktioniert, ist er auf die Akzeptanz und Unterstützung von Bauherr und Handwerk angewiesen. Gegen Bauherr und Handwerk ist eine Bauüberwachung nicht möglich und wird scheitern. Nur wenn der Bauherr bei Problemen aktiv mithilft und nur wenn die Handwerksfirmen sich ihrem Angebot und dem Gesamtergebnis verpflichtet fühlen, können Regelungsmaßnahmen des Architekten greifen.

SCHNEEWEISS ARCHITEKTEN legt viel Wert darauf, Planung und Ausführung nach dem oben beschriebenen Vorgaben durchzuführen. Wir sehen uns dabei als Teamplayer.  Die Erfahrung zeigt: Wenn alle im Team sich gegenseitig mit wohlwollendem Respekt und kritischem Sachverstand im Sinne des gemeinsamen Ziels behandeln, dann wird das Ergebnis gut. Dem sehen wir uns verpflichtet.

 

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