Das gestückelte Wärmedämmverbundsystem
Neue Richtlinie des DIBt zu erforderlichen Brandriegeln bei Wärmedämmverbundsystemen mit Polystyroldämmplatten
Im Mai 2015 hat das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) aufgrund der hochgekochten Diskussion zur Brandgefahr von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) aus expandierem Polystyrol (EPS) eine neue Richtlinie erlassen. Diese Richtlinie soll der Gefahr entgegenwirken, dass im Falle eines Brandes die Fassade als Ganzes Feuer fängt. Möglicherweise brennende Fassadenteile sollen damit auf bestimmte Bereiche beschränkt werden. Diese Richtlinie lässt ein kleines Einfamilienhaus in Zukunft im unverputzten Zustand wie ein Streifenhörnchen aussehen.
Na und? Wenn der Putz drauf ist, sieht das kein Mensch mehr, mag man denken. Das stimmt. Allerdings ist die Ausführung nun wesentlich komplizierter. Durch die durchgehenden Brandbarrieren müssen die Dämmplatten angeschnitten werden, ein durchgehendes Arbeiten ist nicht mehr möglich. Die unterschiedlichen Materialien haben unterschiedliche bauphysikalische Eigenschaften. Unter anderem ist der Dämmwert ein anderer, so dass die Berechnungen der Wärmedämmkennwerte (U-Werte) der Wände wesentlich komplizierter werden. Der unterschiedliche Untergrund bedarf einer zusätzlichen Bewehrung… und …. und …
Vor diesem Hintergrund wird der einzige Vorteil, den das EPS-Wärmedämmverbundsystem bisher hatte, nämlich der Preis nivelliert. Es ist zu erwarten, dass WDVS aus EPS-Dämmplatten in Zukunft genauso teuer werden wird WDVS aus Steinwolle. Und dann sollte man lieber gleich die Steinwollvariante wählen, denn diese ist ökologischer, diffussionsoffen, brennt nicht, verbessert die Schalldämmung und ist (nahezu) kunststofffrei.
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