draußen besser als drinnen
Sommer 2018 in Deutschland. Es ist heiß. Sehr heiß. Und es wird nicht der letzte Sommer sein, der so heiß werden wird. Bereits 2003 hatten wir einen sogenannten Jahrhundertsommer, kaum 15 Jahre später erneut ein „Jahrhundertsommer“. Wenn man dem Begriff „Jahrhundertsommer“ ernst nimmt, dann schlicht und ergreifend 85 Jahre zu früh…. Aber wir werden uns damit anfreunden müssen, dass es immer wärmer wird:
Nachdem sich jetzt 2018 in die Reihe der 10 wärmsten Jahre einreihen wird, werden Rang 1 bis 10 der wärmsten Jahre alle in den 2000er liegen …. und das, obwohl wir erst im Jahr 2018 der 2000er sind.
Kurz und schlecht: Es wird heißer.
Was kann man nun individuell an seinem Haus, seiner Wohnung tun, um sich gegen die Hitze zu schützen und die Temperaturen im Innenraum erträglich zu halten? Eine Möglichkeit ist der Sonnenschutz an den Fenstern: Unterschieden wird zwischen innen liegendem Sonnenschutz und außen liegendem Sonnenschutz.
innen liegender Sonnenschutz
Innen liegender Sonnenschutz hat den Reiz, dass er auch nachträglich leicht anzubringen ist und relativ wenig kostet. Dabei kann es sich um sehr verschiedene Produkte handeln:
- Vorhänge
- Jalousien
- Rollos
- …
Die Wirksamkeit ist relativ eingeschränkt. Dies liegt daran, dass das Sonnenlicht schon mal durch die Glasscheibe hindurch ist, bevor es auf den Sonnenschutz trifft. Damit ist die Energie schon im Raum. Mancher innen liegender Sonnenschutz hat zur Fensterseite eine Reflexionsschicht, die versucht, das Licht als Licht wieder nach außen zu reflektieren. Damit wird versucht der Umwandlung von kurzwelligem Licht in langwellige Wärmestrahlung entgegenzuwirken. Das Problem ist nämlich, dass die langwellige Wärmestrahlung durch die Glasscheibe nur in geringem Maße wieder nach außen abgeleitet wird. Sprich bei allen innen liegenden Sonnenschutzelementen bleibt ein Großteil der eingestrahlten Energie im Raum
außen liegender Sonnenschutz
Außen liegender Sonnenschutz ist generell wirksamer, da er die Lichtenergie gar nicht in den Raum lässt. Die Energiesperre liegt vor dem Fenster und damit vor dem Innenraum. Ein Eintrag von zusätzlicher Energie in den Raum wird dadurch verhindert. Beim nachträglichen Anbringen außen liegender Sonnenschutzelemente kann es Probleme geben, da diese i. d. R. die Fassade verändern. Insbesondere bei Gemeinschaftsobjekten (Eigentümergemeinschaften u. a.) kann hier die Zustimmung der Gemeinschaft erforderlich sein.
An außen liegendem Sonnenschutz gibt es im Wesentlichen:
- Rollladen
- Jalousie
- Rollo
In der DIN 4108-2 wird die Wirksamkeit der verschiedenen Sonnenschutzarten dadurch beschrieben, wieviel % der einstrahlenden Energie noch ankommt, hier eine kleine Übersicht zur Orientierung:
Maßnahme | Energieeintrag |
ohne Sonnenschutz | 100% |
innen liegend, weiß oder hoch reflektierend mit geringer Transparenz | 65 bis 70 % |
dunkle Farben oder höhere Transparenz | 85 bis 90% |
Fensterläden oder Rollläden 3/4 geschlossen | 30 bis 35 % |
Jalousie und Raffstore, drehbare Lamellen, 45 ° Stellung | 25 bis 30% |
Vordächer mit ausreichender Abdeckung des Fensters | 50 bis 55% |
Ob Neu- oder Altbau, es lohnt sich über Sonnenschutz nachzudenken. Je weniger Energie ins Haus kommt, desto kühler bleibt es und desto mehr bewirkt man durch eine zusätzliche nächtliche Lüftung.
Bei allen Fragen rund ums Energiesparen am Haus – SCHNEEWEISS ARCHITEKTEN