Welche Heizungsalternativen gibt es? – Teil 4: Pelletheizung
Die Heizung muss zum Gebäude passen
Wenn man ein Haus neu baut oder energetisch saniert, kommt früher oder später die Frage nach der Heizung. Die Frage sollte möglichst früh gestellt werden, denn die richtige Heizung trägt entscheidend zur Energieeffizienz des Gebäudes bei, zur ökologischen Qualität und nicht zuletzt zu erträglichen Heizkosten. Teil 1 wurde die Gasheizung vorgestellt, in Teil 2 die Ölheizung. Nach der Wärmepumpe in Teil 3 geht es nun in Teil 4 um die
Pelletheizung:
Gleich zu Anfang: Nein, Pellets sind nicht dafür verantwortlich, wenn der Amazonas-Wald abgeholzt wird. Näheres dazu im Blogbeitrag: Verheizen Pellets unsere Wälder?
Eine Pelletheizung ist eine Konstanttemperaturheizung. D. h. der Kessel arbeitet mit hoher Vorlauftemperatur. Damit dies optimal funktioniert ist der Einbau eines Pufferspeichers sinnvoll. Damit wird die Heizung vom schwankenden Energiebedarf des Wohnhauses entkoppelt und kann bei optimaler Verbrennung die Energie für den Pufferspeicher erzeugen. Aus diesem bedient sich dann das Warmwasser- und Heizungssystem. Die Brennwert-Technik hat sich bei der Pelletheizung noch nicht durchgesetzt, ist aber bereits von einem Hersteller von Pelletkesseln entwickelt worden und wird auch vertrieben. Als Brennstoff werden Holzpellets verwendet, die aus dem Abfallprodukt Sägespäne hergestellt werden. Damit handelt es sich um einen regenerativen Energieträger, der direkt als Energiequelle verwendet wird. An nicht regenerativer Energie wird lediglich eine geringe Menge Strom für die Heizungselektronik und Treibstoff für den Transport benötigt. Damit stellt – neben der direkten Sonnenenergienutzung – die Pelletheizung die ökologischste Heiztechnik dar. Die Investitionskosten sind deutlich höher als bei einer konventionellen Gasbrennwertheizung. Um diesen Nachteil auszugleichen gibt es durch die BAfA einen Zuschuss. Zudem wird – ähnlich wie bei der Ölheizung – ein Lagerraum benötigt. Der Bedienungskomfort ist ähnlich wie bei einer Ölheizung mit dem Unterschied, dass je nach System ca. alle 3 Monate die Ascheschublade der Heizung ausgeleert werden muss. Dies ist inzwischen nicht mehr mit Staub und Dreck verbunden, da die Ascheschubladen als „geschlossene“ Kisten entnommen werden.
Der Energiepreis ist günstiger als bei Öl und Gas. Was über die letzten Jahre zu beobachten ist, dass die Preisveränderungen nicht von den geopolitischen Lagen abhängen wie bei Öl oder Gas. Die Preissteigerung ist über die letzten 10 Jahre moderat gewesen.
Als Konstanttemperaturbrenner ist die Heizung darauf angewiesen, eine Grundtemperatur zu halten. Dies auch, wenn nur gelegentliche Energieabnahme – wie z. B. im Sommer – erforderlich ist. D. h., im Sommer steigen die sogenannten Energie-Bereitstellungsverluste. Dies ist im wesentlichen nur aus Effizienzüberlegungen ärgerlich, da unnötig Holz verbrannt wird. Betrachtet man das im Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch sind diese zusätzlichen Verluste meist recht klein. In einer genauen Energieanalyse kann geklärt werden, ob man dies durch eine Solar-Thermie-Anlage zur Brauchwassererwärmung wirtschaftlich sinnvoll verbessern kann.
Eine Pelletheizung stellt damit eine ökologische Alternative dar, die in den Betriebskosten deutliche Vorteile gegenüber den konventionellen Heizungen aufweist.
Guten Tag Herr Schneeweiss,
trotz intensivem „Studieren“ Ihrer interessanten und informativen Referate über die verschiedenen Heizungsformen, bleibt dieses Thema die große Unbekannte. Diese Problematik wird noch einige schlaflose Nächte bereiten.
Ein schönes Wochenende für Sie und Ihre Frau….
Ute Müller, St. Wendel
Sehr geehrte Frau Müller, diese allgemeinen Informationen sind nicht für Ihre konkrete Situation gedacht. Dafür gibt es die planungsbegleitende Energieberatung, die individuell für Ihr Haus die Lösung findet, die am besten zu Ihnen passt.
Mit den besten Grüßen nach St. Wendel
Reinhard Schneeweiß
Wir möchten auch gerne einen Pelletkessel installieren. Meiner Meinung nach ist Pelletheizung sehr umweltfreundlich. Wie Sie schreiben, entstehen Holzpellets aus Abfallprodukten. Das ist der größte Vorteil im Vergleich zu Öl und Gas.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Pelletheizung eine gute ökologische Alternative ist, die zugleich deutliche Vorteile in Bezug auf die Betriebskosten aufweist. Ich bin am überlegen, mir auch eine Pelletheizung installieren zu lassen. Am besten lasse ich mich dafür fachlich bei einem Experten für Heizungsbau beraten.